No 32092
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Samovarimaja (Samovar House)

Spezialisierung

Typ Beschreibung
Lokale Lebensstil
Lokale Lebensstil

Dieses Gebiet wird seit 350 Jahren von russischen Altgläubigen bewohnt – orthodoxen Christen, die als Religionsflüchtlinge aus Russland hierherkamen. Heute überrascht das Gebiet mit seinen authentischen Bräuchen und lebendigen Traditionen. Eine der wichtigsten Traditionen ist das Teetrinken. Der traditionelle Samowar, ein Vorläufer des modernen Wasserkochers, wird zum Aufbrühen, Kochen und Servieren von Tee verwendet. Die Teerituale brauchen Zeit, deshalb lehnen sich die Menschen zurück, genießen die Gesellschaft und unterhalten sich. Die Zubereitung von Tee mit dem Samowar ist ein gesellschaftliches Ereignis.

Die Gastgeberin, Herling Mesi, zog aus Estlands Hauptstadt Tallinn in diese abgelegene Gegend am Ufer des Peipussees. Sie war von Anfang an begeistert von der Lebensweise der Einheimischen, lernte viel über das Alltagsleben der Altgläubigen und gibt ihr Wissen nun mit Begeisterung an ihre Gäste weiter. Im Laufe der Zeit hat sie mehr als 100 Samoware gesammelt, die in einem besonderen Gebäude – dem Samowarhaus – ausgestellt werden.

Die Familie Mesi bietet Besuchern die Möglichkeit, den Alltag der russischen Altgläubigen vor Ort kennenzulernen. Im Workshop erfahren die Gäste mehr über die Geschichte des Teetrinkens, die Funktionsweise des Samowars, die Größen und Formen der Geräte und können ein ganz besonderes Getränk – den Iwan-Tee aus Weidenröschen – genießen. Außerdem lernen die Besucher, wie man den traditionellen Lebkuchen, der zum Tee gereicht wird, verzieren kann. Der Workshop wurde mit dem Öko-Gütesiegel EHE (Echtes und interessantes Estland) für die Erhaltung authentischer Traditionen, Fertigkeiten und Milieus ausgezeichnet.

PROGRAMM:

  • Ankunft und Begrüßung. Die Gastgeberin macht eine Führung durch das Samowar-Haus.
  • Samowar- und Iwan-Tee-Workshop. In diesem Workshop führt die Gastgeberin ihre Gäste durch den gesamten Prozess der Teebereitung – der Samowar wird in Betrieb genommen, die Gäste sehen, wie schnell der Samowar das Wasser zum Kochen bringt und wie man richtigen Tee zubereitet. Während sie mit ihren Gästen Tee trinkt, wird Herling vom Iwan-Tee berichten: warum er diesen Namen trägt und warum heute nur noch wenige diesen Tee kennen. Entsprechend der jahreszeitlichen Gegebenheiten (Ende Juni bis Anfang August) besehen sich die Gäste in der Natur das Weidenröschen als Teepflanze, pflücken die Blätter und erfahren, wie man daraus für Iwan-Tee zubereitet.
  • Workshop zum Verzieren von Lebkuchen. Der zweite Teil des Tages ist dem Verzieren der einer regionalen Lebkuchenspezialität gewidmet, die traditionell auf dem Teetisch steht. Die beste estnische Lebkuchenmeisterin wird aus dem Nachbardorf Kolkja ins Samowar-Haus kommen, um die Technik und die noch nicht vergessenen Geheimnisse aus Großmutters Zeiten an die Gäste weiterzugeben. Die Gäste verzieren Lebkuchen und nehmen sie als Souvenir mit.