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Through national parks to the cliffs of Estonia’s northen shore/ Durch  Nationalparks zur felsigen Nordküste Estlands


Reise ins Baltikum - bis ans Ende des ehemaligen deutschen Ordenslandes

Hallo und guten Tag,
für ihre Mühe und Unterstützung möchte ich mich noch eimal recht herzlich bedanken.  Dank ihrer Hilfe war es eine Traumreise, anbei ein Bericht.

"Eine magische Kraft zog uns, besonders mich, Mitte Mai wieder in den Osten. Über Ostpreußen, im wahrsten Sinne des Wortes, ging der Flug von Berlin in die lettische Hauptstadt nach Riga. Bei Ankunft auf dem Flughafen wurde ein Schild mit meinem Namen hochgehalten. Kurioserweise wurde noch nach einem „Klemens“ gesucht. Der junge Mann welcher unser Namensschild hielt war ein Mitarbeiter der PKW  Vermietung. Nach den Formalitäten und dem Anbringen des Navigationsgerätes sind wir mit dem Opel Corsa Richtung Hotel gefahren. Ich bin kein großer Freund von so einem Navi, aber er hat uns gute Dienste erwiesen…wenn auch nicht in jedem Fall.
Bei fast 30° hat uns hier eine sommerliche Hitze empfangen. Das ist gerade in diesen Breiten zu dieser Zeit absolut unnormal. In Berlin Regen und Kälte und hier wurde gleich als erstes Sonnencreme gekauft.  Am Abend besuchten wir noch die Altstadt von Riga. Bei den Temperaturen spielte sich alles im Freien ab.

Am anderen Morgen ging die Fahrt Richtung Pärnu. Die internationalen Hansetage, welche vor zwei Jahren in Salzwedel ausgerichtet wurden, finden hier im Juni statt.
Wir passierten schier unendlich große Wälder wobei, der Mischwald hier eine Symbiose aus Birken und Kiefern bildet. Schon beim Anflug auf Riga waren riesige Wälder auszumachen, Hier sind noch Wolf, Bär und natürlich der Elch zu Hause. Der Elch war...zig Mal zu sehen, allerdings nur als Warnung auf einem Verkehrsschild. Hat sich schon vor Jahren die Johannisburger Heide in Ostpreußen als unvorstellbar großes Waldgebiet eingeprägt, so sind die Dimensionen hier noch anmutender. ….herrlich, ich genieße es.
Die Fahrweise und die Einhaltung der Geschwindigkeit  (90 Km/h Schnellstrassen 110 Km/h)  besonders in Estland ist korrekt. In den Städten, wie in Riga oder Tallinn, rollt der Verkehr wie in Deutschland auch. Die Verkehrsdichte auf dem Land ist sehr dünn. An der Grenze zwischen den baltischen Staaten sind die Kontrollen auch weggefallen.
Nach einigen Km in Estland waren wir kurz vor unserem zweiten Etappenziel, dem Landhaus „Abaja“ angelangt. Da dieses aber an einer unbefestigten Straße lag war auch mit dem Navi nichts mehr zu machen. In einem kleinen Lebensmittelladen, welche in den wenigen Ortschaften hin und wieder an der Strasse zu finden sind, hat uns die nette Verkäuferin dann weiter geholfen. Das kleine Landhaus überraschte ganz positiv. Völlig in der Einsamkeit und nur 25 m von der Ostsee entfernt, für jeden Naturliebhaber ein Traum. Was sich später herausstellte hat mir dann aber komplett die Sprache verschlagen. Der Inhaber, er wohnt dort auch mit seiner Frau, war Dirigent welcher in verschiedenen Ländern, bis hin nach Amerika, mit den unterschiedlichsten Chören und Orchestern aufgetreten ist. Nun ist er 75 Jahre alt und widmet sich nur noch kleineren Projekten wobei seine Frau noch als Musiklehrerin tätig ist. An diesem Tag wurde er von einem Filmregisseur besucht und wir besuchten am Nachmittag  die Stadt Pärnu. Das meistbesuchteste Ostseebad in Estland wird auch als estnische Sommerhauptstadt bezeichnet. Pärnu wurde 50 Jahre später als Riga vom deutschen Orden gegründet
Am späten Abend tauchte die Sonne in die Ostsee und der Tag neigte sich dem Ende. Bei diesem traumhaften Schauspiel war nur das Plätschern der Schwäne zu vernehmen. Von dieser himmlischen Ruhe kann man in unseren Breiten nur noch träumen…. . Hier ist die Zeit eine Stunde weiter und auf Grund der geographischen Lage sind die Nächte hier sehr kurz. Um den Johannistag  (24.06) herrschen dann in Estland die hellen Nächte.

Nach einem vorzüglichen Frühstück (u.a. frisch gebratener Ostseefisch) ging die Reise nach Tallinn. Von dieser Stadt war ich  schon bei einem Aufenthalt während einer früheren Frachtschiffreise sehr angetan. Das Hotel, westlicher Standard, beherbergte uns für zwei Nächte.
Tallinn (bis 1918 Reval) liegt am finnischen Meerbusen und wurde am Anfang von Dänen und Deutschen geprägt. Es war der nördlichste Punkt des mächtigen Hansebundes und hatte eine Schlüsselstellung zwischen dem  Handel des Westens mit dem Russischen Reich. Schnell wurde die Stadt zur Festung und mit 35 Türmen bewehrt. Die Stadt war auch in schwedischem und russischem Besitz. Die selbstständige Republik  Estland wurde 1918 ausgerufen und aus Reval wird Tallinn, die estnische Hauptstadt.
Die Altstadt fasziniert  mit ihren kleinen verwinkelten Gassen und ein Besuch im  Restaurant „Olde Hansa“ ist Pflicht. Hier werden mittelalterliche Speisen in entsprechendem Geschirr aufgetragen. Dazu servieren die Kellnerinnen in mittelalterlichem Kleiderstil. Zum Essen wurde dann noch ein sehr gut schmeckendes Honigbier in einem Tonkrug gebracht. Somit wird hier optische und kulinarische Extraklasse geboten. Der Bummel in die Altstadt ist beeindruckend und zeugt durch eine Vielzahl pfleglich restaurierter und bestens erhaltener Bauwerke von überaus bewegter Stadtgeschichte.

Das mittelalterlich geprägte Zentrum Tallinns gilt als der schönste und touristisch wertvollste Stadtbereich im gesamten Baltikum und ist zu Recht einer der beliebtesten Zielorte im Nordosten Europas.
Von einer mächtigen Befestigungsmauer und zahlreichen Wachtürmen eingefasst, erstreckt sich im Herzen der Stadt eine fast labyrinthartige Verästelung von Straßen, Gässchen und Treppen. Am Abend spazierten wir zum Rusalka - Denkmal. Es erinnert an den Untergang eines russischen Marineschiffes im Jahre 1893. Das Wrack wurde erst 1993 wieder entdeckt.  Das Denkmal stellt einen auf einem Granitsockel stehenden Engel dar, der in seiner ausgestreckten rechten Hand ein vergoldetes orthodoxes Kreuz hält. Er zeigt auf den vermuteten Ort des Schiffsuntergangs. Während der sowjetischen Besetzung Estlands war das Kreuz von den Behörden entfernt worden. Es war leider nicht das letzte Schiffsunglück auf der Ostsee.....
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Das Mammutprogramm fand dann am Pfingstsonntag statt. In aller Frühe ging es durch eine noch schlafende Stadt Richtung Osten. Habe ich mich ansonsten an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten, so musste ich heut ein wenig aufs Gas treten um nach über 500 Km wieder das so schön gelegene kleine Landhaus „Abaja“ zu erreichen. Schon vor Jahren fasste ich den Entschluss einmal die Stadt Kohtla-Järve zu besuchen. Es ist kein schöner und kein sehenswerter Ort, aber er „beherbergte“ vor Jahren in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager etliche Tausende deutsche Soldaten.

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Narva, die östlichste Stadt der EU und des ehemaligen Ordenslandes war das Ziel. Direkt hinter seinem Wahrzeichen, der Hermannsburg, verläuft in der alten Stadt Narva die Grenze zu Russland. Das ist so, seit Estland 1991 seine Selbständigkeit durchsetzen konnte. Seit  Mai 2004 ist diese Grenze auch die EU-Außengrenze. Schon auf den ersten Blick beschleicht einen das Gefühl, eine Zeitreise angetreten zu haben. Straßenbild und Architektur erinnern an eine sowjetische Provinzstadt zu Breschnews Zeiten .Graubraune Betonklötze zieren die Straßen, hier wohnen über 90 % Russen. Narva liegt rund 210 Kilometer östlich der estnischen Hauptstadt Tallinn. Bis nach St. Petersburg ist es nicht mehr weit. Von der überall in Estland anzutreffenden Aufbruchsstimmung ist hier nichts zu spüren. Der Grenzübergang nach Russland erinnert an alte Zeiten... . Mit einem herrlichen Blick auf die Ordensburg in Narva und das russische Reich, auf die imposante Burg Iwangorod verabschiedeten wir uns aus dieser Stadt. Anlaufpunkt war nun wieder das Landhaus „ Abaja“ und einige Stunden später als geplant erreichten wir das Ziel. Ein wenig geschlaucht, aber voller Erinnerungen und Begegnungen im Gepäck.
In der Nacht zog ein Sturm über das Meer und rüttelte auch am Landhaus. Nachdem Frühstück blieb vor dem Abschied noch Zeit um mit dem Stardirigenten zu plaudern. Er zeigte Videos von seinen Konzertreisen und auch seine neuste CD brachte er zu gehör. Er spielte dort als Soloinstrument die Mundharmonika, alles sehr gefühlsbetont.
Mir brannten viele Fragen, hauptsächlich geschichtlicher Natur, auf den Lippen. Er stammte aus armen Verhältnissen, war nicht Mitglied der KPdSU und somit  blieb ihm einiges, auch hinsichtlich seiner Ausbildung versagt, gelang später oder auf Umwegen. So auch die Ausbildung bei Kurt Masur. Allein das sagt mir in welcher Liga der nun ergraute Mann spielt und gespielt hat.
Dem Russen steht er mit Skepsis gegenüber…das estnische Volk musste ja unter der bolschewistischen und später sozialistischen Knute sehr leiden…auch ein Grund für die sehr vielen estnischen Freiwilligen in der Wehrmacht…die  Pipeline durch die Ostsee, wohl ein Fehler von Schröder….Estnischen „Waldbrüder kämpften bis 1975 im Untergrund gegen die sowjetischen Besatzer…. kaum zu glauben und vor der Wende wusste ich davon nicht mal was…

Eine gewisse Freude über die neue Freiheit merkte man ihm an….aber...auch die großen Gefahren der westlichen Demokratie…die Moral und Ethik wurde fast weggespült…die hohe Arbeitslosigkeit, besonders auf dem Lande… die zwischen menschliche Frostperiode welche mit der Wende einsetze….die vielen Diebe…und das viele schöne estnische Mädchen ihr Geld in westlich Betten verdienen….und so was zeigt man noch im Fernsehen….das stimmt ihn sehr nachdenklich. Viele von ihm angesprochene Probleme kamen mir sehr  bekannt vor……
Nach diesem langen aber sehr herzlichen und offenem Austausch nahte der Abschied. Dabei nahm er eine Mundharmonika und öffnete die Autotür. In einer nicht zu beschreibenden Art spielte er das Lied
 „Auf Wiedersehn“. Voller Emotionen, sehr melancholisch bewegend und mit  feuchten Augen….Einmalig! Wo auf dieser Welt erlebt man so etwas noch? Wieder eine Begegnung, welche mich in einen leichten Schockzustand versetzte…..das muss erstmal verdaut werden.
Am Morgen des vorletzten Tages führte uns der erste Weg in das lettische Reisebüro „Celotajs“. Über dieses Büro hatte ich sämtliche Buchungen vorgenommen und es hat alles vorbildlich funktioniert. Wir wurden dort sehr herzlich empfangen und mit einem kleinen Präsent sagten wir Dankeschön. Das Reisebüro ist sehr zu empfehlen. Auf die Frage was man sich bei dem Regenwetter anschauen könne wurde das Schloss „Rundale“  empfohlen. Es war ein sehr guter Tipp und nach 70 Km erreichten wir das Schloss „Rundale“. Es ist an Glanz und Faszination kaum zu überbieten. Das herrliche Anwesen  besteht aus einem Ensemble traumhaft schöner Barock- und Rokoko-Bauten sowie einer Parklandschaft, die auch weit über Lettland hinaus ihresgleichen suchen dürfte. Es klingt keineswegs vermessen, das Schloss als touristischen Highlights im Baltikum, wenn nicht in gesamt Osteuropa zu bezeichnen. Der  Schlosspark von „Rundale“   wird auch berechtigterweise als "Versailles des Baltikums" gesehen. Was mir hier zum zweiten Mal aufgefallen ist war die Beschriftung. Erst die Landessprache, dann englisch und russisch.  Es ist ja nichts einzuwenden, allerdings wenn um Spenden gebeten wird taucht urplötzlich noch eine Sprache auf…ein wenig peinlich. Wobei ja die meisten Besucher auch aus Deutschland kommen. Eine Mitarbeiterin gab dann noch einen guten Hinweis, die Ordensburg in Bauska. Sie war nur wenige Km entfernt und somit das nächste Ziel. Die Burg wurde im Jahre 1443 auf einem Hügel zwischen den Flüssen Muhs und Memel errichtet.  Seit 1990 beherbergt die Burg auch ein interessantes  Museum und seit 5 Jahren wird ein Teil der Burg rekonstruiert. Alles herrlich anzusehen. Zu allen guten Dingen gehören bekanntlich drei und so ging die Reise noch zu einem kleineren Schloss was einem luxuriösen Gutshof gleicht. Darin sind ein kleines Museum und ein Hotel untergebracht.  Das beachtenswerte Gebäude wurde vor kurzem renoviert und ist  von einem gepflegten Park im englischen Stil umgeben. Exklusive Gästezimmer  mit dem authentisch historischen Möbel  warten auf zahlungskräftige Touristen….
Am letzen Tag widmeten wir uns ausgiebig der lettischen Hauptstadt. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Nach ersten Ansiedlungen deutscher Kaufleute im 12. Jahrhundert gilt 1201 als das offizielle Gründungsjahr Rigas. In diesem Jahr gründete der Bremer Domherr Albert von Bekeshovede als Bischof der Liven die Stadt Riga. Den frühen deutschen Siedlern diente das durch Befestigungsanlagen gesicherte Riga als Schutz im Konflikt mit den umliegenden baltischen Stämmen. Später wurde die Stadt Hansemitglied und der Handel zwischen Ost und West wuchs über den Knotenpunkt Riga beständig. Mit dem jungen Stadtführer „Alexander der Kleine“  wie er sich nannte, wurde die Stadt per Straßenbahn erkundet.  Mit seiner humorvollen Art gab er viele Einblicke in seine Heimatstadt. Seine Erläuterungen waren informativ und witzig. So zeigte er auf Breschnews Barockstillbauten mit eingebautem Fitnesscenter. Es handelte sich um zu sowjetischen Zeiten gebaute große Wohnblöcke allerdings ohne einen Fahrstuhl….. Vor dem Rückflug schloss sich dann noch ein ausgiebiger Spaziergang durch Riga an. Die Altstadt  ist UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt ist eine bemerkenswerte Mischung aus Gotik, Barock, Jugendstil, sowjetischer und moderner Architektur – alles verbunden durch Kopfsteinpflasterstraßen, die zu einer mittelalterlichen Atmosphäre beitragen.
Die Tage vergingen wie im Fluge und es bleiben viele schöne, interessante  und bewegende Erinnerungen. An die herzlichen Begegnungen mit den Menschen, wo „herzlich“ noch von Herz kommt und nicht der größte Schauspieler der König ist….wo die Natur, die unendlichen Wälder so faszinieren und eine himmlische Ruhe ausstrahlen…wo der materielle Überfluss noch nicht so verblendet…
 ...manchmal wird es einfach Zeit für solche Reise, Ideen verwirklichen und wenn sich dieser Wunsch, der Gedanke erst mal so richtig tief verwurzelt hat und immer wieder nur noch in dieselbe Richtung will, dann ….ja, dann ist es wohl wieder der richtige Zeitpunkt und es geht zum wiederholten Male Richtung OSTEN…"


Herzliche Grüße
Klemens Behrendt,
Germany
07.06.2010


Wir möchten uns bei Ihnen herzlich für die Organisation der Rundreise bedanken. Es hat alles geklappt, Sie haben uns sehr viel hilfreiche Informationen zur Verfügung gestellt!

Was war das schönste? der Strand von Dunte, Käsmu feierte ein Musikfestival(da wären wir gerne länger geblieben!)die Begegnung mit Ilmar und Alta Tönisson, Tartu, Riga - das Anna Karenina- Ballett in der Oper! Tallin...wunderschöne Burgen, lebensfrohe Menschen in Estland, engagierte junge Leute im Okkupationsmuseum! Die einzige Enttäuschung war Kärdla, der Strand  war vollkommen vermodert, stank und war unbegehbar, der ganze Ort war irgendwie unzugänglich.

Man kann sich gut vorstellen wieder zu kommen und vielleicht im Baltikum  einmal zu radeln....

Mit freundlichen Grüßen aus Süddeutschland,
Adelheid Kast
28.08.2010

Wir sind jetzt eine Woche zuhause, der Alltag hat wieder begonnen. Ich, Monika Eckstein möchte Ihnen herzlich danken, für die von Ihnen für uns zusammengestellte Reise mit allem was dazu gehörte. Danke Schön. Mir hat es ausserordentlich gut gefallen, alles hat gut geklappt. Auch, daß wir einen ganzen Tag in Tallinn zur Verfügung hatten. Bei der Buchung dieser Reise, konnte ich nicht ahnen, was wir so alles erleben sollten. Danke für alles.

Den Tipp diese Länder zu bereisen hatte ich aus unserer Tageszeitung.

Herzliche Grüße

Monika Eckstein
17.09.2007

I just return to work... The holidays had been great! Riga is beautiful and Tallin also. We like very much the landscapes it's so peace full. Ohhh... Parnu, the beach... just fantastic!
In Wednesday we wanted to go to visit you but we arrived late.
Oh! Your food it's good but, you have a problem with the alcohol... :-)
 
So, thank you for everything, the maps, the guides... your work is excellent!
 
See you one of this days!
 
Marta
20.08.2007